Genau auf den Tag vor 30 Jahren erreichte in diesen Minuten die Welt eine Nachricht, die sie nachhaltig gestaltete: Linus Torvalds hat in der Usenet-Gruppe comp.os.minix seine Arbeit an einem Betriebssystem angekündigt, das später als Linux bekannt werden und große Teile der Computerindustrie, vor allem das Internet, dominieren sollte. Der Rest ist Geschichte.
Ich bin zwar erst seit 2010 dabei, aber doch überrascht, dass ein solches System wie Linux niemals einen „fertigen“ Status erreichen wird. Klar, neue Geräte und neue Treiber braucht es immer, aber selbst Kernkomponenten befinden sich in einem ständigen Wandel. Beispiel: Paketfilter. Während sich iptables gewissermaßen etabliert hat, gilt es schon längst als veraltet: nftables soll hier für die Ablösung sorgen. Aber auch hier steht mit eBPF ein weiterer potentieller Nachfolger bereits in den Startlöchern. All dies hat natürlich auch mit den stetig wechselnden Anforderungen zu tun, aber auch hier zeigt sich mit der Anpassungsfähigkeit der Vorteil von Open Source. Programmierer können stetig eigenmächtig neue Module entwickeln, die dann in den Hauptzweig aufgenommen werden können.
Und die größten Änderungen stehen erst noch an: so bereitet das Projekt Rust for Linux eine zweite Programmiersprache neben C für die Treiberentwicklung vor. Es bleibt also spannend.
Happy Birthday, Linux!