Über knapp zwei Jahre hat mich ein Phänomen auf Servern begleitet, dessen Ursache ich am Wochenende ermitteln konnte. Es ging um QEMU/KVM-VMs, bei denen der von der VM ausgehende Datenverkehr zu
- bestimmten Netzen (z.B. ASN 3320)
- über IPv4
nur mit einer besonders geringen Datenrate, i.d.R. ~ 50 KB/s, lief. Diesen Umstand galt es erst einmal zu lokalisieren, da ich intern nur mit IPv6 arbeite und nur beiläufig extern davon mitbekommen habe.
Verursacher war offenbar das eingestellte Gerätemodell (NIC device model) der Netzwerkkarte in der VM. virt-manager legt zwar VMs mit virtio-NICs an, wählt allerdings bei zusätzlichen NICs rtl8139 automatisch aus. rtl8139 wird eingesetzt, um eine größtmögliche Kompatibilität herzustellen, da diese 1999 erschienene Netzwerkkarte oft Plug & Play-mäßig eingesetzt werden kann. Wird vom System (mit entsprechenden Treibern) allerdings das paravirtualisierte virtio unterstützt, ist eine Umstellung sinnvoll. Den Umstand kannte ich zwar bereits von anderen IO-Schnittstellen – dass sich das beim Netzwerk allerdings so auswirken kann, war mir neu. Jetzt läuft die NIC wie gewünscht.